Faust- und Ringkampf - Pugiles Urbanum (PUR)

Was ist Pugiles Urbanum?
Pur: undogmatisch - wirksam - universell
Zeitraum: 14.-19. Jhd. / Europa
Waffentyp: Faust, Ellenbogen, Knie, Fuß, Würfe, Hebel, Dolch, Messer, Stock
Verwendung: Selbstverteidigung, Ordal, im Krieg, Fechtschul
Nutzer: Adlige und Bürger
Hist. Fechtmeister: Maister Ott Jud, Talhoffer, Albrecht Dürer, Fabian von Auerswald, Nicolaes Petter, uvm.

Was brauche ich beim ersten Training?
Du brauchst lediglich Sportkleidung, Turnschuhe und gute Laune alles andere ist schon da.

Ist PUR gefährlich?
PUR ist eine Kampfkunst und hat den Zweck den "Gegner" Kampfunfähig zu machen. Im Training bei Gladiatores triffst Du jedoch nicht auf Gegner sondern auf Partner. Wir arbeiten sehr dizipliniert und nur in dem Tempo in dem wir die Übungen Verletzungsfrei ausführen können. Das Verletzungsrisiko ist beim Gladiatores-Training sicher geringer als bei den meisten Ballsportarten.

Bei Gladiatores
ist PUR eine ideale Ergänzung zu den Bewaffneten Kampfkünsten. Pur ist eine moderne Selbstverteidigung basierend auf historischen europäischen Faust- und Ringkampf. Auch für Frauen und Mädchen ist PUR eine wirksame Selbstverteidigung da verborgene- und Kampfstücke sowie Strategie und Taktik gegen überlegene Gegner unterrichtet wird. Unser strukturiertes Training hilft dir, schnell einen Grundstock an Möglichkeiten zu erlernen und baut das Selbstvertrauen auf.

Entwicklung:
Unbewaffnet
Unbewaffnete europäische Kampfkunst?
Die ältesten bekannten Darstellungen von Kampfkünsten sind aus dem Neolithikum (Neusteinzeit), 4000 bis 2000 v.Chr und stammen aus den Felsgrotten des Wadi Sora in der libyschen Wüste. Allkampfszene: Felszeichnung des Wadi Sora (Gilf Kebir) III. Höhle CIII (nach Khotert). Nat. Größe etwa 11 X 19.5 cm.
[Otto Hennig, Augsburg 1960 "Die ältesten bildlichen Darstellungen von Allkampfszenen"]

In Griechenland ist "Pankration" (griech. Allkampf mit Techniken wie z.B. Stoßen, Treten, Werfen, Bodentechniken, Hebeln, Würgen) bekannt und wird 648 v.Chr Bestandteil der olympischen Spiele. Auch in den Europäischen Ring- und Fechtmanuskripten des 14. bis 19. Jhd. finden wir reichhaltige Anleitungen zum Kämpfen(Fechten) ohne Waffen.

„Und wisse das alle hoebischeit kompt von deme ringen und alle fechten komen ursachlich und gruntlich vom ringen“
[Johannes Liechtenauer ca. 1389 GNM 3227a]

Obwohl ein jeder schwacher Ringer im Ernstfall einem Starken ebenbürtig ist, wenn er Behendigkeit und Mass, Kampfstücke und Mordstücke hervor nimmt, so hat der Starke im geselligen Ringen immer den Vorteil.
[Codex Wallerstein, ca. 1470]

Kampf- und Mordstücke sowie verborgende Stücke beinhaltet die Elemente die für eine Kampfkunst also einen Kampf ohne Regeln notwendig sind. Während in den Regularien des geselligen Ringens den sportlichen Wettkampf erst ermöglichen.

Bei Gladiatores haben wir Pugiles Urbanum (PUR) entwickelt, eine moderne Selbstverteidigung basierend auf historischen Quellen. Modern daher, dass wir auch heutige Bedrohungsszenarien und Waffen mit einbeziehen und undogmatisch trainieren. Basierend auf den Box- und Ringtechniken der mittelalterlichen und Frühneuzeitlichen Fechtmanuskripte (Ringeck, von Danzig, Talhoffer, Codex Wallerstein, Kal, Wurm, Dürer, Goliath, von Auerswald, Maier, Meyer und Petter) und modernen MMA sieht sich Pugiles Urbanum als optimale Ergänzung zu den bewaffneten Kampfkünsten und ist durch seine körperlichen Attribute auch als empfehlenswerte Basis zu bewerten.

Dolch/Messer
Bei Gladiatores
nutzen wir den Dolch- und Messerkampf als Ergänzung bei PUR. Sowohl unbewaffnet gegen Dolch/Messer als auch Dolch/Messer gegen Dolch/Messer und Stock gegen Dolch/Messer und Stock gegen unbewaffnet stehen auf dem Programm. Gerade auch für Frauen und Mädchen ist der Dolch- und Messerkampf eine gute Möglichkeit für eine effektive Selbstverteidigung. Neben der Form der Waffe (s.u.) ist vor allem die Greifweise für die Verwendung maßgeblich. Französischer Griff(Messergriff) und deutscher Griff (Dolchgriff/Eispickel) werden mit Ihren Angriffs- und Versatzungsmöglichkeiten nach historischen und modernen Prinzipien unterrichtet.

'Es gibt nur einen Weg unbeschadet aus einem Dolchkampf zu kommen, gerate nie in einen!'
[Fiore dei Liberi / ital. Fechtmeister des 15. Jhd.]

Entwicklung:

Messer zählen zu den ältesten Werkzeugen und Waffen des Menschen. Der Dolch hingegen ist von Anfang an als Waffe konzipiert. Die maßgeblichen Unterschiede:
Messer - die Klinge ist eine asymmetrische, einschneidige, meist bauchige Messerklinge. Das Heft ist asymmetrisch und am Knauf abgebogen und oft verbreitert. Die Klinge eignet sich hauptsächlich zum Schnitt.
Dolch - die Klinge ist meist ein- oder zweischneidig, mit einem geraden, symmetrischen Heft. Der Knauf ist meist verdickt oder mit einer Platte abgedeckt. Die Klinge eignet sich besonders zum Stich.

Mischformen:
Messerdolch - Die Klinge ist ein- oder zweischneidig. Das Heft ist ein asymmetrisches Messerheft, das am Knauf abgebogen und oft verbreitert ist und kurze Parierstangen besitzt. Die Klinge eignet sich nur zum Stoß.
Dolchmesser - Die Klinge ist die einschneidige Klinge eines Messers. Das Heft ist ein symmetrisches Dolchheft mit einem verdicktem, oder einer Platte beschlagenem Knauf. Es besitzt kurze Parierstangen oder ein kleines Parierstück. Die Klinge eignet sich zum Schnitt und zum Stich.







- 'Nur zwei Techniken sind im Pankration ausdrücklich verboten: Beißen und Bohren(ins Auge). Die Spartaner erlaubten sogar das.' -
[Dr. Michael B. Poliakoff - Kampfsport in der Antike]
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